Nahezu die Hälfte der zivilprozessualen Streitigkeiten kann nur mit Unterstützung eines Sachverständigengutachtens zu Ende gebracht werden. In anderen Gerichtszweigen ist die Situation vergleichbar. Anlässlich des 19. Deutschen Sachverständigentages (DST) am 9. und 10. November in Leipzig trafen sich die Vertreter des Sachverständigenwesens aus den Bereichen Immobilienbewertung, Bau, Naturwissenschaften, Kfz, Technische Gebäudeausrüstung, etc., um ihre Anliegen zu formulieren und den fachübergreifenden Austausch zu suchen. Der alle zwei Jahr stattfindende DST repräsentiert rund 20.000 bundesweit tätige Sachverständige. DST-Präsident Willi Schmidbauer erklärte, dass die öffentliche Bestellung und Vereidigung eines Sachverständigen nachweislich die höchste Qualifikation sei und das hohe Niveau der Gutachten für Gerichte und private Auftraggeber sichere. Für die Zukunft des Sachverständigenwesens seien zukunftsweisende Schritte wichtig, wie die Förderung des Nachwuchses, die Anpassung der Honorare für die gerichtliche gutachterliche Tätigkeit und die Einbeziehung der Sachverständigen in die zukünftige digitale Kommunikation mit und zwischen den Justizbehörden. Im Dialog mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Justiz wollen die Sachverständigen dies erreichen. Weitere Forderungen wie die Eindämmung der „Normen-Flut“ für die Bau-Branche oder den Bereich der Technischen Gebäudeausrüstung sowie die öffentliche Bestellung für medizinische und psychologische Sachverständige standen ebenfalls auf der Agenda; im Detail formuliert in der Abschluss-Resolution.

Weitere Informationen unter www.deutscher-sachverstaendigentag.de